Weingut Schön

Burgunderrebellen

Das Projekt – Weinliebe & Freundschaft

Klaus Schön (Winzer), Udo Wedler (Urhesse), Volker Schilling (Badener), Gerrit Braith (Badener) und Oliver Morath (Franke).

Vor vielen Jahren haben sich unsere Wege auf einer Investmentkonferenz gekreuzt. Sofortige Sympathie und gemeinsame Liebe zum Wein wurden zum Grundstock unserer Freundschaft. Im Oktober 2013 berichtete Udo uns von der Möglichkeit, gemeinsam mit einem Winzer aus dem Rheingau ein Weinprojekt zu starten. Wir waren gleich Feuer und Flamme und haben uns mit Klaus Schön, dem „Rotweinpapst“, nach einigen Meetings auf obiges Projekt verständigt.

Und so kam es, dass zwei Badener, ein Franke und ein Urhesse nun im Rheingau ihrer Weinliebe frönen und ihre Leidenschaft dem deutschen Wein widmen.

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Die Idee

Außergewöhnliche Weine brauchen exzellentes Traubengut aus einmaligen Lagen. Aber, exzellentes Traubengut macht noch lange keinen außergewöhnlichen Wein, denn viele Winzer stoßen dabei an ökonomische Grenzen. Wer etwas Besonderes herstellen möchte, darf sich nicht mit Grenzen abfinden. Handwerk in kompromissloser Qualität, ursprünglich und unverfälscht. Produziert, weil der Handwerker diesen Anspruch hat – es so will und nicht, weil der Konsument es so verlangt.

Deshalb gibt es Manufakturen, deshalb gibt es die Burgunderrebellen. Unser persönlicher Anspruch ist es, besondere und einzigartige Weine zu produzieren. Keine Masse, sondern kleine Mengen an Spätburgunder, Riesling und Grauburgunder, die es in unserer kompromisslosen Art sonst nicht gibt. Natürlich dürfen auch wir den Begriff „Super – Rheingauer“ nicht verwenden. Die Weine, die wir seit 2015 auf die Flasche gezogen haben, kommen unserer Vorstellung dieses Begriffes aber sehr nahe.

Es freut uns, dass aus einer ersten Fangemeinde unseres Projektes, mittlerweile eine treue Weinliebhabergemeinschaft geworden ist, die uns mit ihrem Feedback zum Wein immer wieder große Freude macht. Wir möchten, dass sie Teil unseres Projektes Burgunderrebellen sind, dass sie die Geschichten hinter dem Wein kennen, den sie gerade trinken. Warum wir unseren Riesling in ein deutsches Holzfass legen, unseren Schlossberg in französisches Barrique. Warum wir mal mehr oder weniger Wein ernten oder auch mal über drei Jahre Traubengut weggeschmissen haben, bis es unseren Vorstellungen entsprach. Und warum wir kompromisslos so wenig Wein ernten, dass die meisten Jahrgänge schneller ausverkauft sind, als wir sie auf die Flasche bringen.

Es gibt viele Geschichten zu erzählen und wir möchten sie gerne teilen.

Die Region – unsere Lagen – das Terroir

Der Rheingau

Eine wunderbare Flusslandschaft, Weinberge, so weit das Auge reicht und an jeder Flussbiegung eine andere Burg – das obere Mittelrheintal ist eine Weinbaugegend, bei dem nicht nur der Gaumen, sondern auch das Auge auf seine Kosten kommt. Dies erkannte im Jahr 2002 auch die UNESCO und erklärte das Rheintal zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz zur Welterbestätte und Kulturlandschaft von großer Vielfalt und Schönheit.

In dieser ausgezeichneten Region ist es daher die stetige Aufgabe der Winzer, die Landschaft nicht nur zu bewahren, sondern – durch den Einsatz von Tradition in Kombination mit modernster Technik – auch nachhaltig zu entwickeln. Inmitten dieser traumhaften Landschaft liegt der Weinort Rüdesheim am Fuße des Rüdesheimer Berges. Auf seinen steilen Lagen und seinem Boden aus Quarzit und rotem Schiefer entstehen hier in mildem Klima hervorragende Weine, die durch ihre Eleganz und ihren filigranen Geschmack überzeugen.

Die Weinberge

Bischofsberg, Drachenstein und Schlossberg – von sanften Hängen bis zur Steillage zeigen sich die Rüdesheimer Weinberge im oberen Mittelrheintal nicht nur mit ihren klangvollen Namen von ihrer besten Seite. Denn die hinter der Uferstraße und Bahnstrecke aufragenden steilen Weinberge und geschwungenen Terrassen gehören zu den besten Lagen des Rheingaus.

Rüdesheimer Bischofsberg

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Gut geschützt vor Wind und Wetterkapriolen liegt der flachste der drei Weinberge, der Bischofsberg, unterhalb des Niederwaldes in der westlichsten Rheingauer Lage. Bei einer sanften Neigung ist sein Hang in Richtung Süden ausgerichtet und genießt den ganzen Tag über die maximale Sonneneinstrahlung. Mit seinem von Steinen und Kies durchsetzen, kalkarmen Lösslehmboden weist der Bischofsberg Sedimentböden auf, die das Wasser vorzüglich halten können.

Eine Geschichte des Vorzuges ist übrigens auch die der Namensgebung des Bischofsberges: Wurde doch diese Lage dem Erzbischof von Mainz gewidmet, da dieser im Jahre 1074 die Rodung des Rüdesheimer „Oberfeldes“ erlaubte und den Weinbau der Gegend durch deutliche Vergünstigungen förderte. Eine gute Idee, wie wir finden: So bringt der Rüdesheimer Bischofsberg heute körperreiche Weine mit rassiger Säure hervor und kann seine Lagenvorteile insbesondere in niederschlagsarmen Jahren in Form von vollen und reifen Gewächsen mit langer Lagerfähigkeit zur Geltung bringen.

Unsere Grauburgunder Reben liegen am unteren Bischofsberg direkt neben dem Berg Rottland, nur von einem Wirtschaftsweg getrennt. Verträumt unterhalb der Bergbahn, die die Touristen von Rüdesheim auf das Niederwalddenkmal befördert und hat eine Steigung von 22 Grad.

Rüdesheimer Drachenstein

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Ein guter Nachbar mit sonnigem Gemüt ist er: Mit seinen etwa 33 Grad Neigung liegt der Rüdesheimer Drachenstein gleich oberhalb der Lage Bischofsberg und steigt ein wenig steiler an. Sein nach einem markanten Felsen benannter Hang ist in Richtung Süden ausgerichtet, was den dort wachsenden Trauben besonders viele Sonnenstunden und eine angenehme Wärme beschert.

Aber nicht nur seine günstige Ausrichtung, sondern natürlich auch die spezifische Bodenstruktur des Rüdesheimer Drachensteines sind prägendes Element seiner überwiegend fruchtbetonten und eleganten Weine: So bildet diese Bodenbeschaffenheit mit ihrem lösslehmhaltigen Sandstein- und Taunusquarzitboden die Grundlage für kraftvolle feinwürzige Weine. Und auch sehr tiefgründige Böden mit nicht unerheblichen Kalkanteilen findet man in dieser Weinlage.

Unsere Riesling Reben befinden sich in etwa mittig des Berges und weisen durch dessen Quarzit-Prägung eine sehr ansprechende Mineralik auf und begeistern durch ein besonders angenehmes Süße-Säure-Spiel gepaart mit der Barriquenote unseres Ausbaues.

Rüdesheimer Berg Schlossberg

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Im Gegensatz zum Bischofsberg und zum Drachenstein ist der Rüdesheimer Berg ein extremer Weinberg. Denn nirgendwo im Rheingau fallen die Rebzeilen steiler zum Rhein hinab, nirgendwo wird es im Sommer heißer als zwischen den Rebstöcken gegenüber dem geschichtsträchtigen Binger Mäuseturm und der Burgruine Ehrenfels. Und nirgendwo im Rheingau ist die Mühe der Winzer größer, das enorme Potential der Weinberge auf den abschüssigen Schiefer- und Quarzitböden zu nutzen.

Insbesondere die Lagen aus dem geschützten Berg Schlossberg, genießen eine intensive Sonneneinstrahlung. Schiefer und Taunusquarzit speichern tagsüber viel Wärme, die sie nachts an die Reben wieder abgeben. Als extrem gilt der Rüdesheimer Berg aber auch deshalb, weil er sich durch seine Steilheit und seine geologische Formation meist konträr zum übrigen Rheingau verhält. Während in sonnenreichen Weinjahren im Rheingau eitel Freude herrscht, sorgen sich die Rüdesheimer Winzer um die Trockenheit im Rüdesheimer Berg.

Er kann „nasse Jahre“ sehr gut verkraften, denn der Boden hält die Feuchtigkeit kaum, sondern gibt sie in die Tiefe ab, und von den vorbeirauschenden Niederschlägen nehmen sich die tiefwurzelnden Reben so viel Feuchtigkeit auf, wie sie für die Nährstoffversorgung brauchen. Der Rüdesheimer Berg Schlossberg ist mit seinen 66 Grad Steigung die steilste Weinberglage im Rheingau und verdankt ihren Namen der Ehrenfelser Schlossruine.

Unsere Spätburgunder Reben liegen am unteren Schlossberg direkt neben Berg Roseneck und werden von kräftigen Weinbergmauern umrahmt.